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Triglav National Park

Der Triglav Nationalpark haut einen mit seiner Schönheit um.

Wir fahren nur ein paar Kilometer von der südsteirischen Weinstraße aus nach Slowenien. Maribor wird unser erster Halt. Hier kommt vor allem Moritz auf seine Kosten. Gleich hinter unserem Campingplatz verläuft die weltbekannte Downhill-Strecke, welche Moritz und Jonas ausgiebig testen. Zwei Tage verweilen wir in der Stadt, die uns vor allem grün in Erinnerung bleibt. Sie ist umgeben von Wäldern und Weinbergen und gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf die wunderschöne Natur Sloweniens. Wir haben schon viel gehört, gelesen und Bilder von Slowenien bestaunt.

Als wir uns nun in den Triglav National Park machen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. All die Geschichten über diese einzigartige Natur bewahrheiten sich. Fast das gesamte Gebiet des Nationalparks Triglav liegt in den Julischen Alpen, der höchsten Gebirgsgruppe Sloweniens.

Es ist Ende Juli und die Temperatur sommerlich. Wir haben 32 Grad, welche sich im Wohnmobil bei direkter Sonneneinstrahlung gerne mal wie 45 Grad anfühlen. Eine Abkühlung ist unumgänglich. Unser erstes Highlight erwartet uns.

Der Bohinjsee

Nachdem wir unser Wohnmobil an einem der zahlreichen Parkplätze und in unmittelbarer Nähe des Sees abgestellt haben, suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und springen ins kühle Nass.

Der See ist glasklar, umgeben von unbebauten Ufern und steilen Felswänden. Der größte Gletschersee Sloweniens strahlt eine Ruhe aus, ist durch die unbebauten Ufern naturbelassen und außerdem der wohl schönste See, den wir je gesehen haben.

Parken am Bohinj See

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten am See zu parken. Es gibt viele Parkplätze, Campingplätze und Parkbuchten. Wer einen kostenfreien Stellplatz will, sucht allerdings vergebens. Der See ist ein beliebtes Ausflugsziel, Urlaubsort und Publikumsmagnet. Dementsprechend werden teilweise saftige Parkgebühren verlangt.

Camping am Bohinj See

Freistehen oder Wild campen im Nationalpark absolut verboten! Wir haben von einigen gehört, dass das auch stark kontrolliert wird und ordentliche Bußgelder fällig werden, wenn man erwischt wird.

Am Ende des Sees in Ukanc befindet sich ein Campingplatz. Von hier gibt es direkten Zugang zum See. Für unseren Geschmack war dieser allerdings zu gut besucht. Wir entscheiden uns für einen Stellplatz ganz in der Nähe. Von hier aus gibt es einen kostenfreien Shuttleservice zu bekannten Ausflugszielen und auch ein Fahrradweg führt ihr entlang. Mitten in der Natur gelegen unternehmen so einige Ausflüge. Unter anderm zum Savica Wasserfall und zur Schlucht Korinta Mostnice.

Savica Wasserfall

Wir machen eine abenteuerliche Fahrradfahrt um den See Bohinj bis hin zum Savica Wasserfall. Wir hatten alle Mühe unsere Fahrräder den Berg hochzubekommen, denn wir haben den Wanderweg für unsere Tour gewählt. Mit Kinder würden wir diese Route nicht unbedingt empfehlen. Der Wasserfall kann auch über die Straße erreicht werden.

Am Fuße unseres Ausflugsziels sind wir doch etwas überrascht, als da ein Häuschen stand, in dem Eintrittsgelder kassiert wurden. Nur ein kleiner Preis, aber trotzdem ungewöhnlich. Die letzten Meter sind nun gut ausgebaut, über trittsichere Stufen mit Geländer erreichen wir den Wasserfall. Schön anzuschauen aber wie wir finden, wird zu viel Aufregung gemacht. Es gibt wohl viele, die genauso beeindruckend, dafür aber kostenlos und keinen Touristenansturm erwarten.

Die Schlucht Korinta Mostnice

Sie gehört für uns auf jeden Fall zu den Highlights im Triglav. Wir nehmen den Shuttleservice vom Stellplatz, um uns ein paar Kilometer Wanderweg zu ersparen. Abseits der üblichen Pfade fanden wir einen tollen Wandeweg von der Alm Planina Blato hinunter in die Schlucht. Zwischendurch erwischt uns der Platzregen und wir suchen Zuflucht in einer Hütte (Planinska koca na Vojah). Dort essen wir unfassbar gute Kuchen und erfahren im Gespräch mit unseren Tischnachbarn, dass wir falsch rum gelaufen sind. Wir kommen von oben herunter hin zur Schlucht und haben so das Häuschen verpasst, welches auch hier Eintrittsgelder verlangt.

Die Schlucht ist ein unglaublich schönes Ausflugsziel für die ganze Familie! Wir sind begeistert von dieser wunderschönen Natur.

Der Zauber von Bled?

Auf unserem Weg ins Soca Tal machen wir Halt in Bled und dem berühmten See.
Aufgrund von Corona herrscht hier nicht allzu viel Tourismus. Glück für uns. Wir dürfen am Parkplatz eines Hotels mit unserem Wohnmobil über Nacht stehen, da dieses wegen fehlender Urlauber geschlossen hat.
Bei einer Unterhaltung mit der Parkwächterin erfahren wir, dass man zur Hauptsaison viel Geduld mitbringen muss. Ab der Autobahnausfahrt steht man hier im Stau. Touristen aus aller Welt wollen Fotos vom See machen, eine Runde mit der Pletna fahren und die berühmte Cremeschnitte essen. Menschenmassen sollen sich hier an der Promenade tummeln, um einen Blick auf die Insel im Bleder See zu werfen.
Wir reisen zu einer Zeit in der kaum Menschen unterwegs sind und genießen den herrlichen Blick und das klare Wasser an einem heißen Sommertag.
Der Bleder See ist wunderschön, doch den Hipe können wir nicht verstehen. Wären wir zu einer „normalen“ Zeit hier gewesen, hätten wir diesen Besuch wohl kaum genossen.

Fazit:

Lange haben wir Slowenien keine Beachtung geschenkt. Doch die Schönheit dieses Landes ist atemberaubend. Leider kein Geheimtipp mehr. Die Hotspots zur Hauptreisezeit machen sicherlich keinen Spaß.

Highlights und Sehenswürdigkeiten um den Triglav

Bohinj See - darf bei einem Besuch im Triglav National Park nicht ausgelassen werden
Savica Wasserfall - fließt rund 40 Meter über Felsen in die Tiefe
Schlucht Korinta Mostnice - abwechslungsreiche, kindertaugliche Wanderung entlang einer spektakulären Waldschlucht
Bled - Cremeschnitte, eine Pletna Fahrt und die Insel von Bled gehören hier zum Programm
Soča Quelle - hier entspringt der gewaltige smaragdgrüne Fluss
botanische Alpengarten Alpinum Juliana - hier kann man die einzigartige alpine Pflanzenwelt erleben

Empfehlungen

Stellplatz – Ein offizieller Stellplatz befindet sich unweit des Bohinj Sees. Von hier aus kann man auf einem ausgebauten Fahrradweg bis zum See fahren. Zudem gibt es täglich kostenlose Shuttlebusse zu den Sehenswürdigkeiten.

EssenWenn man den Wanderweg entlang der Korinta Mostrice nimmt, kommt man zu einem Gasthaus, der Voje Hütte, bei dem unbedingt Halt gemacht werden muss. Hier werden unfassbar gute Kuchen serviert. Wir haben uns für den gedeckten Apfelkuchen und den Schokoladencremekuchen entschieden und werden wohl noch lange davon schwärmen.

Lokale Köstlichkeiten aus dem Triglav

1
Krainer Wurst Nach einem bestimmten Rezept von 1896 hergestellte, geräucherte Brühwurst.
2
Pršut Ein monatelang im slowenischen Wind, vornehmlich der Bora, getrockneter Schinken.
3
Pohorski pisker Beliebter Eintopf erhält Wurzelgemüse, Steinpilze, Kochgerste, Fleisch vom Rind mit Kräutern.
4
Bohinjski Mohant Halbweicher Käse, würzig, scharfes Aroma, aus der Region Bohinj.
5
Olbič oder Sterz Beilage zu Fleischgerichten und Gemüsesaucen oder auch ein einfaches eigenständiges Gericht. Der Sterz wird mit frischer Kuhmilch oder weißem Kaffee übergossen.
6
Potica Eine traditionelle Nussrolle.

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