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Dos and Don’ts beim Freistehen mit dem Wohnmobil oder Van

Freistehen.  Ein heiß diskutiertes Thema in der Vanlife und Camper-Welt. Es ist unbeschreiblich schön, einfach „wild“ in der Natur zu stehen und diese zu genießen. Wie aber bei so vielen schönen Dingen gibt es auch immer die Kehrseiten. Das Freistehen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Und seitdem Vanlife nicht nur ein Trend, sondern eine ganze Bewegung geworden ist, sind natürlich auch immer ein paar Leute dabei, die aus der Reihe tanzen und sich nicht den „Regeln“ entsprechend verhalten. Nun. FREI-stehen und Regeln? Passt das zusammen? Unbedingt!

Wenn wir alle in Zukunft auch weiterhin die schönen Plätze zum Freistehen genießen wollen, dann sollten sich alle auch an ein paar Regeln halten. Wir wollen hier nicht dem Moralapostel spielen, ganz im Gegenteil. Wir haben uns selbst auch schon dabei ertappt, dass wir uns machmal nicht korrekt verhalten haben.

In diesem Blog-Artikel  haben wir für uns und für euch die grundlegenden Verhaltensregeln beim Freistehen zusammengefasst. Gerade wenn man das erste Mal mit seinem Van oder Wohnmobil loszieht, ist vielleicht das ein oder andere dabei, was man auf jeden Fall beachten sollte.

Falls dir noch weiteres einfällt, lass es uns wissen.

Dos - Was du beim Freistehen mit dem Wohnmobil beachten solltest

1. Vor der Reise über die örtlichen Gegebenheiten informieren

Informier dich am besten vor Reiseantritt schon über die örtlichen Regeln. Ist Freistehen am gewünschten Reiseziel überhaupt erlaubt? Wie läuft es mit der Ver- und Entsorgung, gibt es offizielle Sanitäranlagen hierfür in der Umgebung? Eine nützliche Hilfe bei der Stellplatzsuche für Freisteher sind Apps wie z. B. Park4night oder Stayfree, welche wir hauptsächlich verwenden (Hier sind tolle Plätze in der Natur durch einen grünen Baum markiert.

2. Ruhig und unauffällig verhalten

Wenn du einen passenden Platz gefunden hast, verhalte dich entsprechend ruhig und unauffällig. Viele der geduldeten Plätze wurden in den letzten Jahren geschlossen, da sich mache Camper aufgeführt haben, wie auf einem offiziellen Campingplatz. Man sollte immer abfahrbereit mit dem Camper oder Wohnmobil stehen.

3. Sei freundlich zu anderen, Spaziergängern und Anwohnern

Ein freundliches Lächeln hat noch keinem geschadet. Sei freundlich zu Spaziergängern, Anglern oder Anwohnern die evtl. vorbeilaufen oder sich in der Nähe aufhalten. Sonst meldet der ein oder andere Passant euren Stellplatz vielleicht doch der Polizei oder örtlichen Verwaltungsbehörde. Gerade dem Einheimischen sind solche geduldeten Plätze oft ein Dorn im Auge. Mit Freundlichkeit kann man dem aber meist entgegenwirken. Logisch oder?

4. Bleib Sauber

Eigentlich selbstverständlich aber leider immer noch nicht bei allen angekommen. Lass keinen Müll am Stellplatz zurück und falls du Müll oder Plastik entdeckst sammle ihn auf und entsorge ihn am nächsten Mülleimer.

Don'ts - Was du auf keinen Fall beim Freistehen mit dem Wohnmobil tun solltest

1. Auffahr-Rampen benutzen

Die bei Camper sehr beliebten Auffahr-Keile sollten im Stauraum bleiben. Denn die erwecken sofort den Eindruck das hier nicht „gestanden“ sondern „gecampt“ wird.
Bei großer Schräglage kann auch mal ein Stein oder Stück Holz als Rampe genutzt werden, oder wie es wir gemacht haben kurz mit dem Klappspaten aus Sand einen Hügel Formen.

2. Camping Attitüden

Freistehen ist nicht Campen, lass daher die Markise eingefahren, bzw. Stühle und Tische im Laderaum. Freistehen bedeutet nicht im Freien campen sondern im Freien „stehen“.

3. Scheisse Überall

Wir haben echt einige super schöne Stellplätze entdeckt die sich dann auf den 2. Blick als riesige Toilette rausgestellt haben. An jeder Ecke waren Scheißhaufen oder die Überreste davon, d.h. Klopapier und Feuchttücher. Wer gerne frei scheißt kann einfach einen Klappspaten mitnehmen und seinen Haufen vergraben. Keine Arbeit, kein Gestank, keine Belästigung. Und wenn möglich auf Feuchttücher verzichten, denn die werden von der Natur nur sehr schlecht und langsam (über Monate) zersetzt.

4. Laute Musik

Wir alle lieben Musik. Aber nicht alle haben den selben Musikgeschmack. Wer laute Musik liebt kann das ja im geschlossenen Wohnmobil oder mit Kopfhörern genießen. Ausgelassene Partys sind auf einem freien Stellplatz ebenfalls eher unangebracht und bringen schnell die Nachbarn und Behörden in auffuhr.

5. Aufdringlichkeit gegenüber anderen Freistehern

Freisteher an sich sind schon auch ein wenig eine eigene Sorte von Menschen, eben freiheitsliebend. Wenn an eurem gewünschten Stellplatz also schon jemand steht, lasst etwas „Abstand“ zum Nachbarn und seit nicht zu aufdringlich. Vielleicht erst mal am Abend bei einem Bier beschnuppern und dann sieht man ja ob man auch etwas näher zusammen stehen kann 😉

6. Lagerfeuer oder Grill nutzen

Es gibt wahrscheinlich nichts schöneres als draußen in der Wildnis ein kleines Lagerfeuer vor dem Camper zu entzünden und den Abend bei einer Flasche Wein ausklingen zu lassen. Offene Feuer sind aber gerade in den südlichen Ländern streng verboten und werden auch mit hohen Strafen belegt. Am besten im Wohnmobil kochen und dann den Sonnenuntergang gemütlich draußen bestaunen.

7. Entleerung von Grauwasser und Toilette

Kling zwar ekelig aber kommt öfters vor als man denkt. Wer beim Freistehen sein Abwasser einfach laufen lässt oder die Toilette 5 Meter daneben entleert ist einfach ekelhaft. Es gibt fast überall im Umkreis von 30 km zu einem Stellplatz eine Ver- und Entsorgungsstation. In vielen Länder ist das sogar komplett gratis. Also nutzt die Möglichkeit vor und nach dem Freistehen.

Das war es auch schon. Ist doch eigentlich gar nicht so viel, worauf man achten sollte. Fällt dir noch was ein ? Oder hast du eine Erfahrung zu dem Thema? Dann lass es uns in einem Kommentar wissen.

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